Hart gekämpft – und gesiegt!


Rugby Club Worms holt Rückstand auf und siegt gegen Heidelberger Ruderkclub II mit 25:14 (6:14)

Am letzten Samstag war es schließlich soweit für den jüngst in die 3. Liga Südwest aufgestiegenen Wormser Rugbyklub. Nach den beiden Mitaufsteigern Essen und Hausen stand nun zum ersten Heimspiel mit der zweiten Mannschaft des Heidelberger Ruderklubs (HRK II) der erste „harte Brocken“ auf dem Programm der Rheinhessen. Die Kurpfälzer waren jüngst erst aus der 2. Bundesliga abgestiegen und sind Reserve und Nachwuchs des derzeit amtierenden deutschen Meisters. Demnach waren die Rollen in dieser Partie klar verteilt; für die Wormser galt es, vor heimschen Publikum sich möglichst teuer zu verkaufen und den Heidelbergern den Sieg nicht zu schenken.
Um 14:30 Uhr pfiff Schiedsrichter Michael Metzger (Trier) bei bestem Spätsommerwetter und warmen 20°C die Partie im Wormser Heinrich-Völker-Bad vor etwa 100 Zuschauern an. Von Beginn an zogen die Gäste ein sehr körperbetontes Spiel auf, welches den Wormsern klar machte, dass der schmale Weg zum Erfolg, wenn überhaupt, nur über eine konsequente Verteidigungsarbeit, unter möglichster Vermeidung aller Fehlerquellen laufen konnte.

Und genau eine solche tat sich bereits nach zehn Minuten auf, als durch einen Fehler in der Wormser Hintermannschaft ein weit getretener gegnerischer Ball nicht gesichert werden konnte, was ein herangesprinteter Heidelberger sich sofort zu Nutze machte, in dem er das Oval errang und im Wormser Malfeld zum 0:7 (Versuch mit anschließendem Erhöhungskick) ablegte.

Der Wormser Co-Trainer und Verbindungsspieler Andreas Hacker konnte zwar in der Folge einen Ball aus dem Spiel über die Heidelberger Torstangen treten (Dropkick) und auf 3:7 verkürzen, doch die blitzschnelle Hintermannschaft der Kurpfälzer spielte im direkten Anschluß die Wormser Verteidigung aus und vergrößerte ihren Versprung wieder auf nun 3:14.

Das Wormser Publikum sah schon alle Felle davonschmimmen und stelle sich bereits auf eine massive Heimpleite ein, während Wormser Recken auf dem Feld alles andere als gewillt waren, sich so einfach in die Rolle des unterlegenen Underdog zu fügen. Kapitän Jeffrey Herkommer gelang es, seine Mannschaft erfolgreich auf die anstehende Aufhohljagd einzuschwören, und so setzen die Rheinhessen in den Folgeminuten erste Akzente, in dem sie den Gästen signalisierten, dass sich das Spiel nicht als der für sie erhoffte Durchmarsch entpuppen sollte, als den es sich für sie in den ersten zwanzig Minuten zu entfalten schien: Die Wormser Verteidigung stand von nun an geschlossen, wie die heimische Stadtmauer und auch dem Sturm gelang es, seine Stärke auszupacken und eigene Impulse im Angriff zu setzen. Die Gastgeber kamen von nun an immer besser ins Spiel, ließen keine Fehler mehr zu und bekamen in Minute 30 einen ersten eigenen Straftritt zugesprochen, den der Wormser Innenspieler Philipp Vassiliadis zum 6:14 verwandelte. Mit der verletzungsbedingten Auswechselung von Nachwuchsspieler Eric Wittkopf (gegen Christian Blankenfuland) und Rugby-Urgestein Jimmy Thiel (gegen Sebastian Ungefehr) ging es schließlich mit nur noch acht Punkten Rückstand in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel legten die Domstädter weiter zu. Das Trainergespann Guicher&Hacker brachte im Sturm mit Patrick Neider, Sebastian Beenken und Thorsten Andres frische Kräfte und konnte so die temporeiche Aufholjagd fortsetzen. Zunächst gelang mit einem weiteren Straftritt vom sehr schusssicheren Philipp Vassiliadis die Verkürzung auf 9:14 und darauf Spielertrainer Hacker ein weiterer Dropkick zum 12:14 Anschluß. Die Zuschauer konnten nun förmlich sehen, wie das Spiel zu Gunsten der Wormser kippte: Während sich bei den Gästen Unsicherheit und Fehler einschlichen, zogen die Domspatzen daraus ihren Profit und legten weiter zu. Zunächst holte Vassiliadis mit einem weiteren Kick die Führung zum 15:14 und schließlich gelang dem Wormser Hakler Kai Rempel endlich der Versuch zum 22:14. Der Schlußakkord gehörte jedoch wieder Philipp Vassiliadis, der mit einem weiteren erfolgreichen Straftritt den Endstand zum 25:14 und einem am Ende überraschenden und fast schon ein wenig deutlichen Sieg für die überglücklichen Wormser Recken markierte.

Am Ende standen Chefcoach Federico Guichet die Tränen der Freude in den Augen, als er zu seinem Team sprach, hatte er doch drei Tage zuvor gerade seinen fünfzigsten Geburtstag gefeiert und bekam nun von seiner Mannschaft das größtmögliche Geschenk gemacht: „Wir haben heute nicht nur gezeigt, dass wir uns gegen vermeintlich stärkere Mannschaften teuer verkaufen können, nein wir haben bewiesen, dass Wormser Rugby tatsächlich in der dritten deutschen Spielklasse angekommen ist!“ Sicher hat er recht, denn das anwesende Wormser Publikum wurde an diesem Samstag Zeuge eines an Kampf und Dramatik kaum zu überbietenden Matches und wahrscheinlich, v.a. gemessen am Gegner, einem der besten Spiele des RC Worms in seiner nun dreizehnjährigen Vereingeschichte.

Das Wormser Team steht nach drei Spielen mit zwei Siegen nun auf einem erfolgreichen dritten Platz (von sieben). Nächstes Spiel findet bereits am 27.10. beim TSV Handschuhsheim II statt. Nächstes Heimspiel ist am Samstag, 3.11. , wieder gegen eine Heidelberger Mannschaft, dieses Mal gegen das zweite Team der Rudergesellschaft (RGH II). Der Eintritt ist wie immer frei, Ankick ist um 14:30 Uhr. Der RC Worms heißt alle Zuschauer willkommen!

Gegen den Ruderklub spielten für Worms: Regis Rissons, Kai Rempel, Florian Roth, Tommy Schmidt, Reuber Florian, Michael Donath, Sebastian Haffner, Jeffrey Herkommer, Peter Menger, Andreas Hacker, Jimmy Thiel, Philipp Vassiliadis, Markus Wiener, Eric Wittkopf, Paul Vassiliadis, Sebastian Beenken, Sascha Rissel, Patrick Neider, Thorsten Andres, Christian Blankenfuland, Sebastian Ungefehr, Hendrik Thiessen, Thorsten Krzyzanowski und Leonardo Hilsdorf.

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