


Am 24.05. und 25.05.2025 fand die Deutsche Rugby Meisterschaft der Altersklasse U12 in München statt. Für die Spieler*innen der SG RCW/HRK sollte dies der Höhepunkt der Saison 2024/2025 werden.
Mit einer gezielten Vorbereitung (unter anderem einem Trainingslager im Vorfeld) planten die Trainer*innen die Mannschaft zu einem wahren Team zu formen und alle Aktiven in bestmögliche Form zu bringen. Leider musste man donnerstags die Nachricht verkraften, dass Paul, einer der dominanten und emotionalen Spieler, das Turnier leider nicht antreten kann.

Samstag, 24.05.2025:
Die Anreise erfolgte an unterschiedlichen Tagen und so trafen sich die Spieler*innen erst samstagvormittags am Spielfeld zum Aufwärmen. Das sehr gut organisierte und von der Infrastruktur gut aufgestellte Turnier umfasste 4 Gruppen, die zufällig ausgelost wurden und insgesamt 18 Mannschaften aus dem ganzen Land beinhalteten. Nach den Gruppenspielen samstags wurden schließlich am Sonntag die Platzierungen ausgespielt.
Mit den Gegnern Freimann München (Gastgeber), 1880 Frankfurt (Turnierfavorit), Viktoria Linden und dem Berliner Rugbyklub war man in der wohl schwersten Gruppe vertreten. Als Ziele wurden von den Trainer*innen Luzie, Sebastien und Rouven der Spaß am Spiel, das Umsetzen des Trainierten und das Genießen der Veranstaltung ausgegeben. Welches Kind hat schon die Möglichkeit an einer Deutschen Meisterschaft teilzunehmen und sich mit den stärksten Vereinen Deutschlands zu messen?

Mit einem Kader von 20 Kindern startete die Truppe ins Turnier. Bei jedem Spiel standen zehn Spieler*innen auf dem Platz und vier auf der Bank, wobei insgesamt vier Einwechslungen möglich waren.
Im ersten Spiel gegen die gastgebenden Münchner entwickelte sich schnell ein munteres und spannendes Spiel. Die sich unbekannten Kontrahenten gaben von Beginn an alles und zeigten technisch versiertes und kämpferisches Rugby. Nach einem Halbzeitrückstand von 3:1 drehte die in Rot spielende SG auf und gewann die Zweite. Trotz der Dominanz gegen Ende reichte es nicht zum Sieg und das Spiel ging mit 4:3 verloren. Der Start ins Turnier war aufgrund der Einstellung und des Einsatzes der Mannschaft geglückt und alle freuten sich auf die nächsten Matches.
Mit einer komplett rotierten Mannschaft bestritt man in Folge das zweite Spiel gegen den späteren Turniersieger Frankfurt. Die furios aufspielende Truppe zeigte eines der besten Spiele des Wochenendes gegen den haushohen Favoriten und konnte mit einem knappen Rückstand in die Pause gehen (1:0). Das konnte den Frankfurtern nicht schmecken, dominieren diese doch die ganze Saison schon nach Belieben. Mit frischen Kräften versuchten die Hessen den Sieg zeitnah einzutüten. Aber gefehlt…bis 5 Minuten vor Schluss der Partie und einem Ballbesitz von weit über 60 % kämpften die Roten bis zum Ende. Mit schwindenden Kräften beackerten alle bis zum Abpfiff die gegnerische Verteidigung, um am Ende mit einem Lächeln und stolz geschwellter Brust als Verlierer (5:0) aber Sieger der Herzen vom Platz zu gehen.
Mit Linden, dem nächsten unbekannten Gegner, stellte man wieder um und versuchte die Belastungen gut zu verteilen. Mit einer Halbzeitführung von 3:0 wähnte man sich wohl schon als Sieger, als die „Zebras“ nochmal anzogen und plötzlich mutiger und aggressiver auftraten. Mit der schlechtesten Turnierleistung siegte man am Ende zwar 6:4, machte es aber unnötig spannend. Im einzigen Spiel des Turniers war man zu diesem Zeitpunkt auf Einzelaktionen angewiesen. Zugutehalten muss man den Ruggern allerdings, dass sie die Charakterfrage positiv beantworteten und das Spiel trotz der Leistung gewannen.
Der letzte Gegner der Gruppenphase war Berlin. Mit zu viel Respekt und zu wenig Entschlossenheit agierte man zunächst zurückhaltend und musste sich in der ersten Halbzeit vier Mal über einen Gegenversuch ärgern. Erst nach der Pause zeigten alle wieder technisch anspruchsvolles und körperliches Rugby und setzen die Hauptstädter massiv unter Druck. Mit einem Unentschieden in der zweiten Hälfte zeigte die SG, dass ein Sieg möglich gewesen wäre. Matt und enttäuscht verließen die Spieler*innen das Feld und zeigten ihren Unmut über die erbrachte Leistung. Aus Trainersicht war Berlin allerdings der verdiente Sieger und das Dreigespann versuchte die Spielenden wieder aufzubauen und zu stärken – denn mit den gezeigten Leistungen waren sie insgesamt doch mehr als zufrieden.
Beim gemeinsamen Abendessen war bereits zu erahnen, dass alle Aktiven im Turnier angekommen waren und Lust auf mehr hatten. Trotz der Erschöpfung war in den Gesichtern zu sehen, dass der Wille überwog, am Sonntag alle Gegner zu dominieren.
Sonntag, 25.05.2025:
War das Wetter samstags beständig und trocken, so regnete es den gesamten Sonntag. Kein Kleidungs- und Gepäckstück blieb trocken. Demnach großartiges Rugbywetter, auf im Gegensatz zum Vortag, weichem Boden. Leider mussten die Trainer*innen am Abschlusstag auf den hervorragend aufgelegten Spieler Devin verzichten, der sich nicht mehr in der Lage fühlte mitzuspielen. Dafür meldeten sich Jonas, Lio und Loic zurück, die sich mit Blessuren von den ersten Spielen verabschiedet hatten.
Erster Gegner des Tages war die Mannschaft vom MRFC aus München. Was bereits zu erwarten war trat an diesem Tag auch ein. Alle Heidelberger und Wormser Mädchen und Jungs zeigten aus welchem Holz sie geschnitzt sind. In einem Match, dass an Kampf, Spannung und Härte alles bot, beackerten beide Teams den Rasen, schenkten sich keinen Meter und verteidigten die Malfelder bis aufs äußerste. Bezeichnend hierfür war die blutende Verletzung des Halbspielers Loic, der mehrfach des Feldes verwiesen wurde, um seine Blutung zu stoppen und immer wieder zurückkam und seine Mannschaft nach vorne zu treiben. Angeführt vom überragend agierenden Kapitän Colin konnte das Spiel mit 3:0 gewonnen werden. Nach etlicher Nachspielzeit ein starker Start in den letzten Turniertag und ein großes Lob an den Gegner, der bis zur Schlusssekunde kämpfte.
Dass man heute ohne Leistungsverlust durchwechseln konnte, zeigten alle Rugger auch im zweiten Spiel. Nach erneuter Rotation folgte das punktereichste Spiel. Mit 9:0 überrannte man Unterföhring und trug gleich 5 Spieler: innen in die Punkteliste ein. Mit den großen und schweren Jungs um Marlon, Tilo und David gab es keine Gegenwehr für die Bayern und ein ums andere Mal durchbrach man die Verteidigungslinie. Durch das breit gestreute Spiel von Jonathan und Theo legten die Außenspieler, sehr zur Freude des Trainerteams, diesmal den Großteil der Versuche und Julian konnte sich als Top-Try-Scorer des Turniers erfreuen. Die Stimmung war jetzt auf dem Höhepunkt und das vor dem letzten und wichtigen Spiel gegen Heusenstamm.
Nach einem unglücklichen Start in das Abschlussmatch und zwei Gegenversuchen übernahmen dann vorerst die Stürmer die Verantwortung und setzen neben harten Ballvorträgen auch mit tiefen Tackles die ersten Ausrufezeichen. Allein Kohli beackerte zu diesem Zeitpunkt die gesamte Verteidigungslinie der Hessen. So übernahmen die, an diesem Tag in Blau-Weiß spielenden, Akteure immer mehr die Kontrolle und verkürzten auf 2:1. Einzig die strikte Konsequenz des Schiedsrichters, der penibel genau auf Abseitsstellungen achtete bereitete zu diesem Zeitpunkt große Probleme. Nachdem Kapitän Colin eine gelbe Karte (2 Minuten Zeitstrafe) für die gesamte Mannschaft sah, drohte das Spiel zu kippen. Aber gefehlt, der Druck wurde weiter aufrecht gehalten und so erzielte Emilia gegen Ende mit dem Versuch des Turniers den Ausgleich. Leider verletzte sich die Außenspielerin, die an diesem Wochenende mit Sophia eine gefürchtete Zange bildete, bei der Aktion so sehr, dass sie das Spiel nicht fortführen konnte. Beim Abpfiff und dem „Endstand“ von 2:2 folgten drei Minuten Zeit für den „Golden Try“, der das Match entscheiden konnte. Da dieser niemandem gelang, folgte eine DRV-Regel und die fairere Mannschaft sollte triumphieren. Mit der unglücklichen gelben Karte aus der regulären Spielzeit fiel dieser dann schließlich dem Gegner zu.
Die Heidelberger und Wormser Zuschauer*innen und Supporter waren an diesem Wochenende maßgeblich an dem Erfolg und der Einsatzbereitschaft aller Aktiven beteiligt. Mit den lautesten Sprechchören, den besten Choreografien und den stets aufmunternden Zusprachen pushten sie das Team durch die beiden Tage. Selbst das Trainerteam, das als die emotionalsten und lautesten an der Seitenlinie gelten, wurden in den Schatten gestellt und die Spieler*innen bezeugten, dass sie teilweise kein Wort der Betreuer*innen verstehen konnten.
Mit 3 Siegen, einem Unentschieden und drei Niederlagen belegte man am Ende den 14. Platz. Dies spiegelt, und das muss man so festhalten, nicht den Verdienst um diese Mannschaft wider. Aus einem ersten Tag in einer solchen schweren Gruppe so viel Energie mitzunehmen und den zweiten Tag zu dominieren, erfordert maximale Entschlossenheit und Aufopferungsgabe. Der Stolz aller Involvierten war nach diesen Tagen in Stein gemeißelt.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass es ein unglaubliches und unvergessliches Wochenende in München war. Alle Zahnräder haben diesmal zur richtigen Zeit ineinandergegriffen und funktioniert. Diese Mannschaft kann getrost dem Altersklassenwechsel entgegensehen.
Danke an:
Markus (Orga / Management)
Tabea (Management)
Trainer (Luzie & Sebastien)
Die überragenden Eltern und Fans
DIE Mannschaft um:
1 Marlon & Tilo
2 Kohli & Gideon
3 Marie & Anton
4 Lio & Tim
5 Lennart & Devin
9 Loic & Jonathan
10 Colin © & Theo
11 Emilia & Jonas
12 Lukas & Julian
14 Sophia & David
Bericht geschrieben von Trainer Rouven (danke an der Stelle auch an Dich)